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Newsletter · Dezember 2025/02  📖

Einleitung

Das Jahr ist schon fast wieder vorbei und wir möchten über den Fortschritt an unserem Triebwagen informieren. Seit unserem letzten Newsletter konnten wir erhebliche Fortschritte realisieren, aber leider sind die Arbeiten noch nicht ganz abgeschlossen. Immerhin konnten einige Prüfungsarbeiten bereits durchgeführt werden und dabei sind auch einige Schwierigkeiten aufgetreten. Diese Unstimmigkeiten konnten Schritt um Schritt erledigt werden. Auch hat sich der Triebwagen seit der Stilllegung von 1993 wieder das erste Mal selbständig bewegt.


Bild 1 von Manuela Graf: TW 5 im aktuellen Zustand

Generalversammlung 2026

Die Generalversammlung im Jahre 2026 findet am 30. April um 19 Uhr, im reformierten Kirchgemeindehaus Einsiedeln, Spitalstrasse 9, statt. Wir freuen uns auf viele Besucher.

Inbetriebsetzung

Um die Drehrichtung der Fahrmotoren zu prüfen, haben wir je ein Drehgestell aufgebockt und die Fahrmotoren des Drehgestelles mit der Fahrzeugbatterie über einen Schütz in Betrieb gesetzt.  Mit dem Wendeschalter wurde die Drehrichtung geändert. Das funktionierte bei beiden Drehgestellen perfekt. Nach diesem Test war es naheliegend zu prüfen, ob sich der Triebwagen auch so bewegen lässt. Das funktionierte jeweils mit nur einem Antriebsmotor eines Drehgestelles und so fuhr der Triebwagen am 26. September 2025 das erste Mal nach 32 Jahren wieder eigenständig aus der Remise hinaus und weiter zurück an den seinen Ausgangspunkt.


Bild 2 bei aufgebockten Drehgestellen wird die Drehrichtung der Fahrmotoren geprüft

Bei der Pneumatik kam ein Fehler bei der Rangierbremse zum Vorschein. Ein Rückschlagventil fehlte im Schema. Glücklicherweise fanden wir eine Lösung, mit der dieser Mangel mit überschaubarem Aufwand behoben werden konnte. 

Bei der Elektrik ist etwa zwei Drittel der Funktionen geprüft worden. Probleme gab es überall. Von Fehlern in den Schemas, nicht funktionierende Apparate und falsch angeschlossene Kabel, alles konnte aber im überschaubaren Rahmen behoben werden. Die Beleuchtungssteuerung über die UIC-Leitungen und die Lautsprecheranlage funktionieren. Offen ist noch das Prüfen der Türsteuerung. Ganz abgeschlossen sind die Prüfungen noch nicht und einiges erfordert eine tiefergehende Analyse. Auch das Prüfen der Funktionen der Zugbeeinflussung ist noch offen.


Bild 3 Felix Hasler stellt Werte verschiedener Relais ein


Bild 4 die erste selbständige Fahrt mit erstem Passagier · Felix Hasler freut sich

Pneumatik

Ausser dem oben erwähnten Fehler gibt es offenbar ein Problem mit einem der beiden Bremsauslöseventile. Jedoch der Stromabnehmer, der Hauptschalter und alle restlichen pneumatischen Komponenten funktionieren.

Radlastmessung


Bild 5 von Manuela Graf: Willi Reichlin · Felix Hasler · Röbi Graf montieren die Radsatzwaage


Bild 6 mit Sepp Schnüriger’s Balanceakt prüft Felix Hasler das Ansprechen der Waage


Bild 7 Willi Reichlin · Marco Engler · bauen Distanzringe unter Primärfedern ein

Am 19. September konnten wir die Radlasten des Triebwagens messen. Felix Hasler konnte dazu bei der Firma Stadler eine Radsatzwaage ausleihen. Leider zeigte sich bei der einen Achse ein zu hoher Unterschied der Lasten zwischen den beiden Rädern. Der tiefere Wert lag auf der rechten Seite, dort wo zu erwarten gewesen wäre, dass diese Seite schwerer ist, weil auf dieser Seite die Luftfilterkomponenten und der Zugbeeinflussungs-Schrank eingebaut sind. 
Willi Reichlin öffnete die Halterungen der Primärfedern. Hier zeigte sich, dass die eine Feder verklemmt und ziemlich verschmutzt war. Willi konnte sie inklusive des Zylinders reinigen. Zusätzlich beschafften wir Ringe, um den Druck auf die Federn auf dieser Seite zu erhöhen. Am 27. Oktober wiederholten wir die Messungen . Es zeigte sich ein besseres, aber noch nicht zufriedenstellendes Resultat. Willi und Marco machten sich an die schwierige Arbeit und legten unter den beiden Primärfedern einen weiteren Distanzring ein. Diese Arbeiten führten nun zu einem guten Ergebnis. 

Bei vier Mess-Fahrten über die Waage war das Resultat bei allen vier Achsen im geforderten Toleranzbereich.


Bild 8 Felix Hasler notiert von Waage übermittelte Daten

Innenraum


Bild 9 Urs Schäppi von Holzbau Mettlen baut über Apparateraum Schränke ein

Die Arbeiten in den Innenräumen sind abgeschlossen. Als letzter Schritt wurde die Türe zur Plattform 1 eingebaut und die Montage der Betätigung der Abdeckungen der Lufteintritte im 1.-Klassabteil abgeschlossen und diverse Schilder montiert. Über dem Schrank für die Zugbeeinflussung und dem Apparateschrank wurden Weitere eingebaut, die dem Verstauen von Verbrauchsmaterial, sowie der Cateringmannschaft zur Verfügung stehen.


Bild 10 Willi Reichlin bringt Griffe bei Schiebetüren in richtige Form

David Bänziger hat auf seinem 3D-Drucker die Abdeckungen der Griffe der Notbremszüge sowie die Verschalung zur Handbetätigung des Hauptschalters angefertigt. Nun sind auch diese Teile eingebaut.

Plattformen und WC-Raum


Bild 11 Franz Fuchs freut sich · zeitaufwändige Arbeiten an Schiebetüren abgeschlossen

Auf der Plattform 1 fehlten noch die Klappsitze und die Gepäckträger. Die Sitze können hochgeklappt werden. Ebenso die Gepäckträger, die so zu Skihaltern werden. An diesem Fahrzeug hat fast alles zwei Funktionen.
Im Toilettenraum ist nun auch das Zubehör wie ein Seifenspender, ein Halter für Papier, der Halter für die WC-Rollen, sowie ein Papierkorb vorhanden. David Bänziger hat einen Halter für die Abdeckplatte aus Plexiglas mit dem 3D-Drucker hergestellt und leicht gestrahlt, die unter der im Dachraum eingebauten Lampe passt.
Fertiggestellt sind die Schiebetüren, welche nur mit sehr aufwändigen Arbeiten zum Funktionieren gebracht werden konnten. Willi musste die deformierten schwenkbaren Griffstangen richten, welche auch zum Verbreitern der Einstiege für den Gepäckverlad benötigt werden.
Führerstände
In den Führerständen sind die aufwändig erstellten Dachverschalungen montiert. Die Platten wurden in mehreren Schritten angepasst und provisorisch zusammengebaut, bevor sie bei der Firma «Knöpfel Kunsststoffe» fertig verklebt und verkleidet wurden. Trotz aller Vorsicht beim Einbau der grossen Gebilde, verursachten wir im Führerstand 1 einen Schaden an einer Platte. Thomas Annen, der Firmen-Geschäftsführer, hat diesen unkompliziert eigen–händig behoben.

Die Klappsitze auf Seite des Beifahrerers sind schwenkbar und die Rücklehne kann herunter geklappt werden, so dass das Ganze zur Gepäckablage wird. Vermutlich werden die Klappsitze neben dem Lokführer auf grösseres Interesse stossen, als die Gepäckablagen.
Eingebaut sind die beheizten Frontfenster, die Totmannpedale und die restlichen Apparate. Die Verkabelungen sind abgeschlossen. Die Reserveleitungen hängen noch herum. Diese werden wie auch in den anderen Schränken erst nach Abschluss der Prüfungen fertig gebunden.

Führerstände


Bild 12 David Bänziger · Marco Engler · Röbi Graf · grosse Gebilde der Dachverschalung an Ort und stelle gebracht

Die Klappsitze auf Seite des Beifahrerers sind schwenkbar und die Rücklehne kann herunter geklappt werden, so dass das Ganze zur Gepäckablage wird. Vermutlich werden die Klappsitze neben dem Lokführer auf grösseres Interesse stossen, als die Gepäckablagen.
Eingebaut sind die beheizten Frontfenster, die Totmannpedale und die restlichen Apparate. Die Verkabelungen sind abgeschlossen. Die Reserveleitungen hängen noch herum. Diese werden wie auch in den anderen Schränken erst nach Abschluss der Prüfungen fertig gebunden.

In den Führerständen sind die aufwändig erstellten Dachverschalungen montiert. Die Platten wurden in mehreren Schritten angepasst und provisorisch zusammengebaut, bevor sie bei der Firma «Knöpfel Kunsststoffe» fertig verklebt und verkleidet wurden. Trotz aller Vorsicht beim Einbau der grossen Gebilde, verursachten wir im Führerstand 1 einen Schaden an einer Platte. Thomas Annen, der Firmen-Geschäftsführer, hat diesen unkompliziert eigen–händig behoben.


Bild 13 Thomas Annen, der Geschäftsführer der Firma Knöpfel Kunststoffe AG behebt Schaden an Dachverschalung


Bild 14 Röbi Ziegler bringt Beschriftung der max. Geschwindigkeit in Führerständen an


Bild 15 Marco Engler füllt Sanderkasten auf

Untergestell

Im Untergestell sind die letzten Arbeiten zum Verschliessen des Kabelkanales zur Hüpfer-Batterie im Gange, ansonsten sind nur noch wenige Arbeiten pendent.


Bild 16 Marco Engler baut bei zwei Achsen Erdkontakte ein

Eingebaut sind die Erdkontakte sowie zwei Drehzahlgeber für das Erfassen der Geschwindigkeit im Schrank der Zugbeeinflussung.


Bild 17 Hans-Jörg Bickel, beobachtet von Franz Fuchs, baut Anschlussbox zu Drehzahlgeber ein

Aufräumaktion

Da es nun doch langsam, aber sicher dem Abschluss der Arbeiten zugeht, gilt es auch Ordnung zu schaffen. In der Remise hat sich einiges angesammelt das geordnet werden muss oder entsorgt werden kann. Ersatzteile und Betriebsmittel sind sauber zu lagern.
In Rothenthurm hatten wir eine Garage gemietet, um schweres Material zu lagern. Um die Mietkosten zu eliminieren, haben wir die Garage geräumt. Einiges wurde entsorgt und Weiteres den Kollegen vom Tunnelkino abgegeben. Freundlicherweise dürfen wir bei der Firma MERWAG in Gibswil einige Paletten mit Reservematerial kostenlos lagern. Das ist ein schönes Entgegenkommen, für das wir sehr dankbar sind. Die Firma hat praktisch alle Aluminiumteile für unseren Triebwagen gefertigt, was einer erheblichen Anzahl entsprach.


Bild 18 Röbi Graf · Flemming Gubler · Franz Fuchs · Fritz Lengacher | Unterstützung von Bruno Moser mit Teleskopstapler | Garage in Rothenthurm aufgeräumt

Taufe

Da ich den Wohnsitz nun endlich in die Dominikanische Republik verlegen konnte, organisierte unser Präsident einen Abschieds-Apéro mit nachfolgendem Nachtessen. Zu meiner grossen Freude und Überraschung wurde dabei der Triebwagen auf meinen Namen getauft. Mit «Röbi» steht nun mein Name auf dem Fahrzeug. Dahinter stehen noch viele weitere Personen, ohne die es nicht möglich gewesen wäre, den Glaskasten auf den jetzigen Stand zu bringen. Der Dank gehört allen, die in Wald gearbeitet haben und auch allen, die uns mit Rat und Tat und den Arbeiten im Hintergrund, oder auch mit Spenden unterstützt haben.
Eine Sponsoren-Tafel muss noch angefertigt und im Fahrzeug angebracht werden.


Bild 19 Röbi Graf freut sich riesig · Triebwagen trägt seinen Namen

Aufwand

Etwas über 57'000 Stunden Gesamtaufwand stehen in unserer Arbeitsstunden-Tabelle. 40'000 Stunden Arbeit am Fahrzeug in Wald und die Weiteren für alle notwendigen Tätigkeiten, um ein solch umfangreiches Projekt überhaupt realisieren zu können. Alle Arbeitsstunden sind freiwillig und ohne Entschädigung erbracht worden, was natürlich nicht ganz selbstverständlich ist. 

Ausblick

Zur Zeit laufen die Arbeiten in Wald wegen den kalten Temperaturen auf kleiner Flamme. Es gibt noch einige Punkte auf der Pendenzenliste, aber allzu viele sind es nicht mehr. Dann gilt es die Prüfungen weiter voranzutreiben und allenfalls auftretende Probleme zu lösen. Es wird aber sicher März oder April 2026 werden, bis wir die Prüfungen und Inbetriebsetzungen abgeschliesssen können. Wir halten Euch via Facebook und unserer Internetseite weiterhin auf dem Laufenden.
Toll ist, dass wir nun in unserem Verein 100 Mitglieder zählen könnenn. In diesem Jahr erzielten wir einiges an Zuwachs, was vor allem Dank den Standaktionen in Bauma und Richterswil ermöglicht wurde. Natürlich sind jederzeit weitere Mitglieder willkommen. Informationen dazu sind auf unserer Webseite zu finden.
Auf Facebook verfolgen beinahe 1'900 Follower das Geschehen um unseren Triebwagen, eine stolze Zahl. Einiges an Zuwachs haben die in letzter Zeit publizierten Videos gebracht.
Genug Arbeit gibt es im «Home-Office», sind doch noch viele Unterlagen nachzutragen und zu Bereinigen. Schlussendlich wollen wir nicht nur ein gut aufgearbeitetes Fahrzeug, sondern auch inhatlich gute Dokumente vorliegen haben, welche mittleiweilen einem riesigen Umfang entsprechen.
Für die bisher eingegangenen Spenden sind wir Euch extrem dankbar. Nach wie vor sind Eure Unterstützungen sehr wertvoll und garantieren uns auch eine sichere Betriebsaufnahme.

Weitere Spenden bitte via Konto CH47 0077 7004 5676 1015 1 vornehmen

Röbi Graf
Technischer Leiter

Manfred Kipfer
Layout und Grafik